Thorin II.

Zwerg. Genannt ›Eichenschild‹.

Geboren 2746 als Sohn von Thráin II.
Gestorben 2941, gefallen in der Schlacht der Fünf Heere.

Die Fahrt zum Erebor (2941)

Gandalf traf Thorin in einer geheimen Beratung in seinem Heim in den Blauen Bergen mit einigen aus seiner Verwandtschaft, unter anderem Balin und Glóin.

»[Gandalf sagte zu Thorin:] ›Deine Vorstellungen sind die eines Königs, Thorin Eichenschild, doch dein Königreich gibt es nicht mehr. Wenn es wiederhergestellt werden soll, woran ich zweifle, muß dies aus kleinen Anfängen geschehen. Ich frage mich, ob du, hier in weiter Ferne, dir über die Stärke des Drachen völlig im klaren bist. Aber das ist nicht alles: In der Welt wächst rasch ein Schatten, der noch viel furchtbarer ist. Sie werden einander helfen. Offener Krieg wäre ganz nutzlos; und, wie auch immer, du könntest ihn unmöglich zustandebringen. Du mußt etwas Einfacheres und doch Kühneres versuchen, etwas wirklich Verzweifeltes. [...] Zum einen wirst du allein auf diese Fahrt gehen müssen, und du wirst im geheimen gehen müssen. [...] Du kannst höchstens einige wenige Verwandte oder getreue Gefolgsleute mitnehmen. Aber du wirst noch etwas mehr brauchen, etwas Unerwartetes. [...] Du hoffst, mit einem Drachen fertig zu werden; und er ist nicht nur sehr groß, sondern er ist jetzt auch alt und sehr verschlagen. Vom Beginn deines Abenteuers an mußt du zwei Dinge in Betracht ziehen: sein Gedächtnis und seinen Geruchssinn. [...] Mein Plan ist einer, der auf Heimlichkeit baut. [...] Du kannst davon ausgehen, daß er [Smaug] seine Halle Tag für Tag, Nacht für Nacht durchsucht, bis er sicher ist, daß nicht der geringste Hauch eines Zwerges in der Nähe ist, bevor er sich schlafen legt: Es ist ein Halbschlaf, in dem er wachsam bleibt für das Geräusch von Zwergenfüßen. [...]

Also schlage ich eine widersinnige Lösung für die Schwierigkeit vor: Nimm einen Hobbit mit! Smaug hat vermutlich niemals von Hobbits gehört, und er hat sie mit Sicherheit niemals gewittert. [...] Du hältst sie [die Hobbits] für einfältig, weil sie großzügig sind und nicht herumzanken; und du hältst sie für furchtsam, weil du ihnen niemals Waffen verkauft hast. Du irrst dich. Wie auch immer, es gibt einen, den ich als Gefährten für dich im Auge habe, Thorin. Er ist geschickt und gewandt und dabei gescheit und alles andere als unbesonnen. Und ich denke, daß er Mut hat. [...] Hobbits bewegen sich ohne Mühe geräuschloser, als jeder Zwerg auf der Welt es fertigbringen könnte, selbst wenn sein Leben davon abhinge. Sie sind, vermute ich, die weichfüßigste aller sterblichen Arten. Auf jeden Fall scheint dir das noch nicht aufgefallen zu sein [...]. Für eine Belohnung werden sie dort hingehen, wohin ihr euch nicht wagt, oder zumindest nicht gehen könnt, und holen, was ihr begehrt. [...]

Diese Dörfler haben gut vierzehnhundert Jahre im Auenland gelebt, und sie haben in dieser Zeit viele Dinge gelernt. Sie hatten Umgang mit den Elben und mit den Zwergen, tausend Jahre bevor Smaug zum Erebor kam. In den Augen deiner Vorväter war niemand von ihnen wohlhabend, doch du wirst feststellen, daß es in vielen Wohnungen schönere Dinge gibt, als du dich hier rühmen kannst, Thorin. Der Hobbit, den ich im Sinn habe, besitzt Schmuck aus Gold, ißt mit silbernem Besteck und trinkt Wein aus einem schöngeformten Kristall. [...]

Natürlich, ein berufsmäßiger Dieb! [Nach einer Äußerung von Thorin.] Wie sonst würde ein Hobbit zu einem silbernen Löffel kommen? Ich werde das Diebeszeichen an seine Tür machen, und dann wirst du es herausfinden. Du mußt nach jener Tür suchen, ich meine es ernst.

[Zu allen:] Wenn ihr diesen Hobbit dazu überredet, sich euch anzuschließen, werdet ihr Erfolg haben. Wenn ihr euch weigert, es auch nur zu versuchen, dann bin ich mit euch fertig. Ihr werdet von mir nie wieder Rat noch Hilfe bekommen, bis der Schatten auf euch fällt.‹ «
(ME 436 ff.)

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> Bilbos Große Fahrt mit Thorin

Autor: CG