Gondolin

Auch Ondolinde.

Die Entstehung Gondolins (50-100 EZ)

Turgon fand dank Ulmos Führung das versteckte Tal von Tumladen. Es lag östlich des oberen Sirion und war von einem Ring hoher und steiler Berge umgeben, dem Echoriath-Gebirge.

Tief unter den Bergen hindurch führte ein Weg, den die Wasser, die dem Sirion zuströmten, im Dunkel der Welt gebahnt hatten; und diesen Weg fand Turgon und kam so auf die grüne Ebene zwischen den Bergen, und er sah den Hügel, der dort stand wie eine Insel aus hartem, glattem Stein. Da erkannte Turgon, daß er den Platz gefunden hatte, den er suchte, und er beschloß, eine schöne Stadt dort zu bauen, ein Andenken an die Stadt Tirion auf dem Túna.

Nach der Dagor Aglareb rief er viele der kühnsten und geschicktesten unter seinen Leuten zusammen und führte sie heimlich in das versteckte Tal; und im Amon Gwareth begannen sie die Stadt zu bauen.

Nach zweiundfünfzig Jahren (104 EZ) war Gondolin fertiggestellt und Ulmo sprach zu Turgon:
» ›Endlich nun wirst du nach Gondolin gehen, Turgon, und ich will meine Kraft im Tal des Sirion lassen und in allen Wassern darinnen, so daß keiner deinem Weg folgen soll, noch soll einer den versteckten Eingang finden wider deinen Willen. [...] Am längsten von allen Reichen der Eldalie soll Gondolin gegen Melkor standhalten. Doch vertraue nicht zu fest auf deiner Hände Werk und deines Herzens Pläne; und dessen sei eingedenk, daß die wahre Hoffnung der Noldor im Westen liegt und vom Meere kommt. So mag es geschehen, daß der Fluch der Noldor vor dem Ende auch dich ereilt und Verrat in deinen Mauern erwacht. Dann werden sie in Feuersgefahr sein. Doch wenn diese Gefahr dir naherückt, dann wird von hier, aus Nevrast, einer kommen, dich zu warnen, und Hoffnung für Elben und Menschen wird er aus Brand und Trümmern retten. Laß daher Waffen und ein Schwert in diesem Hause, daß er sie in künftigen Jahren finden möge, und daran sollst du ihn erkennen und nicht betrogen sein.‹ « (S 141 f.)

Gondolins Blütezeit

Hinter dem Ring der Berge wuchs und gedieh das Volk, und sie übten ihre Kunstfertigkeit in unermüdlicher Arbeit, so daß Gondolin auf dem Amon Gwareth eine herrliche Stadt wurde, würdig, daß man es selbst mit Tirion jenseits des Meeres verglich. Hoch und weiß waren seine Mauern und glatt die Stufen auf den Treppen, und hoch und stark war der Turm des Königs. In schimmernden Brunnen spielte das Wasser, und in Turgons Gärten standen Bilder der Bäume von einst, die Turgon selbst mit Elbenkunst geschaffen: die Bäume Glingal und Belthil.

Autor: CG